Die Corona-Pandemie hat uns noch einmal vor Augen geführt, welch hohes Gut die Gesundheit für uns Menschen ist. Auch Unternehmen erkennen immer mehr den Wert einer guten Mitarbeitergesundheit – schließlich hat das Wohlbefinden der Belegschaft einen großen Einfluss auf den Unternehmenserfolg.

Zudem zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts, dass die krankheitsbedingten Fehltage von Arbeitnehmenden seit 2008 stetig ansteigen. Im Jahr 2019 waren Beschäftigte im Durchschnitt 10,9 Tage krankgemeldet – Krankheitszeiten von drei Tagen oder weniger nicht mit eingerechnet. Die tatsächlichen Fehlzeiten sind mit großer Wahrscheinlichkeit viel höher.

Studie: Die Krankentage in Deutschland sind von 2008 bis 2018 um 37 % angestiegen

Als Gründe für den Anstieg können unter anderem die Zunahme von psychischen Erkrankungen – beziehungsweise der Diagnosen – und der demografische Wandel genannt werden. So bringt der steigende Anteil an älteren Beschäftigten ein höheres Gesundheitsrisiko mit sich.

Dieser Entwicklung sowie dem erhöhten Gesundheitsbewusstsein sollten Unternehmen mit geeigneten Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung begegnen. Wir zeigen euch, welche Möglichkeiten ihr habt.

Definition Mitarbeitergesundheit – was steckt dahinter?

Die Mitarbeitergesundheit beschreibt die körperliche und mentale Gesundheit der Beschäftigten in einem Unternehmen. Der Gesundheitszustand der Mitarbeitenden hat einen großen Einfluss auf ihre Zufriedenheit, Motivation, Produktivität und Leistungsfähigkeit.

Daher beschäftigen sich immer mehr Unternehmen damit, wie sie die Mitarbeitergesundheit fördern können. Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:

  • Welchen täglichen Belastungen sind die Beschäftigten ausgesetzt?
  • Was brauchen die Mitarbeitenden, um gesund und fit zu bleiben?
  • Wie kann der Betrieb die Mitarbeitenden zu einem gesunden Lebensstil motivieren?
  • Mit welchen Maßnahmen und Angeboten kann er sie dabei unterstützen?
  • Wie lassen sich gesundheitliche Probleme frühzeitig erkennen und im besten Fall verhindern?
  • Wie kann die Gesundheitsförderung in bestehende Prozesse und Strukturen integriert werden?

Die Förderung der Mitarbeitergesundheit ist dabei ein Teilbereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Gesunde Mitarbeitende durch eine gesunde Unternehmenskultur.

Was gehört zum betrieblichen Gesundheitsmanagement?

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein ganzheitliches und nachhaltiges Konzept zur Förderung, Planung und Umsetzung von Gesundheitsthemen in Unternehmen. Einerseits geht es darum, die Organisationsstrukturen und Arbeitsprozesse so zu gestalten, dass die Gesundheit der Beschäftigten erhalten wird. Auf der anderen Seite sollen die Mitarbeitenden zu einem gesundheitsförderlichen Verhalten motiviert und befähigt werden.

Das BGM umfasst drei große Themenbereiche:

  • Arbeitsschutz: Verhütung von Arbeitsunfällen und Schutz vor Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM): Wiedereingliederung von Beschäftigten nach längerer Arbeitsunfähigkeit
  • Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF): Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit

Arbeitgeber sind gesetzlich zum Arbeitsschutz sowie zum betrieblichen Eingliederungsmanagement verpflichtet. Die betriebliche Gesundheitsförderung ist dagegen ein freiwilliges Angebot.

Informationen sowie Unterstützung bei der Umsetzung des BGM erhaltet ihr bei den Krankenkassen. Auch eine finanzielle Förderung durch die gesetzlichen Krankenkassen sowie den Europäischen Sozialfonds ist möglich. Darüber hinaus gibt es für Arbeitgeber steuerliche Vorteile auf gesundheitsfördernde Leistungen (jährlicher Freibetrag von 600 Euro je Mitarbeiter:in).

Studie: Nur 50 % der Beschäftigten nehmen am betrieblichen Gesundheitsmanagement teil

Warum solltet ihr die Mitarbeitergesundheit fördern?

Ein betriebliches Gesundheitsmanagement hat natürlich in erster Linie zahlreiche Vorteile für eure Mitarbeitenden. Aber auch ihr als Unternehmen profitiert von vielen positiven Effekten:

  • Betriebsklima: Eine Gesundheitsförderung durch den Arbeitgeber verbessert das Betriebsklima. Eure Mitarbeitenden fühlen sich wohl in ihrer Haut und nicht zuletzt in eurem Unternehmen. Kurz gesagt: Gesunde Mitarbeitende sind glückliche Mitarbeitende.
  • Produktivität: Nur wenn es euren Mitarbeitenden gut geht, können sie jeden Tag hundert Prozent leisten – und sind auch bereit dazu.
  • Umsatz: Krankheitsbedingte Ausfälle können große Umsatzeinbußen verursachen. Mit passenden gesundheitsfördernden Maßnahmen könnt ihr dem aktiv entgegenwirken. Eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger und der Asklepios Kliniken kam sogar zu dem Ergebnis, dass ein betriebliches Gesundheitsmanagement den Umsatz um bis zu elf Prozent steigern kann.
  • Qualität: Das Wohlbefinden eurer Mitarbeitenden hat einen großen Einfluss auf die Qualität der Leistungen und nicht zuletzt auf das Kundenerlebnis.
  • Prävention: Durch ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement könnt ihr Gesundheitsrisiken rechtzeitig erkennen und verhindern, dass sich Probleme manifestieren und unbehandelte Erkrankungen chronisch werden.
  • Mitarbeiterbindung: Laut einer Analyse von Towers Watson bleiben Beschäftigte um 40 Prozent wahrscheinlicher in einem Unternehmen, wenn dieses geeignete Gesundheitsprogramme bietet (Quelle: Corporate Health Management 2020). Die Mitarbeiterfluktuation sinkt und ihr bindet viele gesunde und motivierte Mitarbeitende an euer Unternehmen.
  • Recruiting: Eine wertschätzende und gesundheitsfördernde Unternehmenskultur ist ein großer Wettbewerbsvorteil im War for Talents, beschert euch viele interessierte Bewerber:innen und unterstützt euch beim Employer Branding.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ihr mit einer betrieblichen Gesundheitsförderung die Zukunft eures Unternehmens sichert.

Studie: Firmen mit einem effektiven Gesundheitsmanagement erreichen bis zu 11 % mehr Umsatz

Mitarbeitergesundheit fördern: 9 Beispiele für Maßnahmen

Wie genau könnt ihr die Gesundheit eurer Mitarbeitenden fördern? Wir zeigen euch neun gesundheitsfördernde Maßnahmen, die ihr in eurem Unternehmen umsetzen könnt.

 

1. Ergonomische Arbeitsplätze

Deutschland hat Rücken. Das zeigt unter anderem die Krankheitslast-Studie BURDEN 2020 des Robert Koch-Instituts. In dieser gaben 61,3 Prozent der Befragten an, dass sie in den letzten zwölf Monaten Rückenschmerzen hatten. 45,7 Prozent klagten über Nackenschmerzen.

Damit die Volkskrankheit nicht auf eure Belegschaft übergreift, solltet ihr rückenschonendes Arbeiten fördern, zum Beispiel durch einen ergonomisch eingerichteten Schreibtisch. Achtet darauf, dass die Tischhöhe perfekt eingestellt ist, und unterstützt die Körperhaltung durch einen ergonomischen Bürostuhl sowie eine ergonomische Maus und Tastatur.

Sorgt dafür, dass sich eure Mitarbeitenden auch im Homeoffice gesundheitsfördernd verhalten. Tipps für das effiziente Arbeiten im Homeoffice findet ihr in unserem Blog.

 

2. Gesunde Essensangebote

Eine ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Pfeiler für die Gesundheit. Sensibilisiert eure Mitarbeitenden für das Thema und lasst sie damit nicht allein, sondern unterstützt sie mit Tipps und konkreten Angeboten. Hier ein paar Inspirationen, was möglich ist:

  • Versorgt eure Mitarbeitenden in eurem Newsletter oder eurem Social Intranet mit einem Rezept der Woche, das sich leicht für die Arbeit vorbereiten lässt.
  • Bietet eurer Belegschaft in einer betriebseigenen Kantine ein abwechslungsreiches und ausgewogenes Speisenangebot.
  • Stellt gesunde Snacks für zwischendurch bereit, zum Beispiel Nüsse und Obst.
  • Erinnert eure Mitarbeitenden daran, ausreichend zu trinken, zum Beispiel mithilfe eines Reminders im Kalender. Oder startet eine kleine Team-Challenge.
  • Verschenkt Essensgutscheine für lokale Restaurants, sodass eure Mitarbeitenden zum Lunch aus ihrem Büro kommen und neue Inspirationen für gesunde Mahlzeiten erhalten.
  • Bestellt gesundes Essen ins Büro und fördert dadurch, dass eure Mitarbeitenden ihre Mittagspause gemeinsam verbringen.

 

3. Abwechslungsreiche Sportangebote

Die Deutschen sitzen durchschnittlich 8,5 Stunden pro Werktag, bei jungen Erwachsenen sind es sogar zwei Stunden mehr (Quelle: DKV-Report 2021). Ein Drittel dieser Sitzzeit wird bei der Arbeit verbracht.

Zu langes Sitzen und zu wenig Bewegung bringen viele gesundheitliche Risiken mit sich, so unter anderem Rückenschmerzen, Übergewicht, Diabetes und Verkalkungen der Herzkranzgefäße.

Vor allem, wenn eure Mitarbeitenden viel im Sitzen arbeiten, solltet ihr für einen guten sportlichen Ausgleich sorgen:

  • Schenkt ihnen eine kostenlose Mitgliedschaft im Fitnessstudio nahe der Firma oder ihres Zuhauses.
  • Bestellt einmal wöchentlich Yogalehrer:innen ins Büro, die mit den Mitarbeitenden vor Ort ein paar Übungen durchführen.
  • Fördert gemeinsame sportliche Teamaktivitäten wie zum Beispiel ein Fußballmatch, ein Beachvolleyball-Turnier im Sommer oder Auspowern beim Squash.
  • Hängt in euren Büroräumlichkeiten Plakate mit Anleitungen für kleine Dehnübungen auf, die eure Belegschaft einfach durchführen kann.
  • Motiviert eure Beschäftigten dazu, ihre Pausen in Bewegung zu verbringen und den Nachmittagskaffee beispielsweise bei einem kurzen Spaziergang um den Block zu genießen.

Wichtig: Alle Angebote sollten immer freiwillig bleiben. Um möglichst alle Mitarbeitenden dafür zu begeistern, solltet ihr für Abwechslung sorgen und Rücksicht auf unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten nehmen.

Studie: Die Deutschen verbringen durchschnittlich 8,5 Stunden pro Werktag im Sitzen

4. Regelmäßige Präventionsangebote

In bestimmten Branchen und Arbeitsbereichen sind regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen Pflicht. Jedoch könnt ihr euren Mitarbeitenden auch entsprechende freiwillige Check-ups anbieten, um Gesundheitsgefahren frühzeitig zu erkennen.

Insgesamt ist es sinnvoll, euren Mitarbeitenden Zugang zu unterschiedlichen Beratungsangeboten zu ermöglichen, zum Beispiel zur psychologischen, Ernährungs- oder Suchtberatung. Natürlich sollte diese immer anonym und vertraulich sein.

 

5. Betriebliche Krankenversicherung

Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist eine Gruppenversicherung, die euren Mitarbeitenden zusätzliche Leistungen zur gesetzlichen Krankenversicherung bietet. Die genauen Leistungen könnt ihr individuell zusammenstellen.

Bei der Finanzierung gibt es drei Möglichkeiten:

  • Arbeitgeberfinanzierung: Der Arbeitgeber bezahlt die bKV-Beiträge.
  • Mischfinanzierung: Der Arbeitgeber übernimmt einen Teil der bKV-Beiträge, die Arbeitnehmenden den Rest.
  • Arbeitnehmerfinanzierung: Die Arbeitnehmenden begleichen die (vergünstigten) Beiträge.

Die betriebliche Krankenzusatzversicherung ist ein sehr attraktiver Mitarbeiter-Benefit sowie eine gute Möglichkeit, langfristig in die Gesundheit eurer Mitarbeitenden zu investieren und sie mit einem umfassenden und gleichzeitig günstigen Gesundheitsangebot zu begleiten.

 

6. Unterstützung durch Apps

Heutzutage gibt es viele digitale Angebote zur Förderung der Mitarbeitergesundheit. So findet ihr umfassende Software auf dem Markt, um euer betriebliches Gesundheitsmanagement vollkommen digital zu steuern.

Mithilfe passender Apps zur betrieblichen Gesundheitsförderung könnt ihr:

  • eure Mitarbeitenden jederzeit über gesundheitliche Themen informieren,
  • ein umfassendes digitales Gesundheitsangebot bereitstellen (z. B. Rezepte, Sportanleitungen, Meditationsübungen),
  • Kurse und Vorträge organisieren,
  • den Fortschritt eurer Mitarbeitenden messen.
Studie: 76 % der Unternehmen ohne BGM sagen, dass ihnen dafür die zeitlichen und personellen Ressourcen fehlen

7. Integration in den Alltag

Gesundheitsförderung gelingt am besten, wenn sie sich einfach in den Alltag integrieren lässt. Gebt euren Mitarbeitenden die Freiheit, ihren Alltag nach den eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu gestalten. Flexible Arbeitszeitmodelle erleichtern es ihnen zum Beispiel, Arzttermine wahrzunehmen, vor der Arbeit noch eine längere Laufrunde einzulegen oder die Mittagspause für einen Spaziergang auszudehnen.

Eine gesunde Work-Life-Balance berücksichtigt alle vier Säulen des Lebens. Dazu gehören neben dem beruflichen Erfolg eben auch die Gesundheit sowie Kultur und Sozialleben.

 

8. Sozialen Austausch fördern

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Einsamkeit und fehlendes Zugehörigkeitsgefühl können die Gesundheit negativ beeinflussen. Fördert in eurem Unternehmen daher den regelmäßigen sozialen Austausch.

Mithilfe des Social Intranets von Haiilo könnt ihr ein starkes Gemeinschaftsgefühl aufbauen, euch gegenseitig motivieren und unterstützen sowie zu gemeinsamen Aktivitäten verabreden.

 

9. Maßgeschneiderte Gesundheitspakete für alle

Überlegt euch bei der Auswahl eurer gesundheitsfördernden Maßnahmen, welche am besten zu eurem Unternehmen und eurer Belegschaft passen. Findet dafür heraus, mit welchen täglichen Herausforderungen eure Mitarbeitenden zu kämpfen haben. Diese können sehr individuell sein. So gibt es beispielsweise je nach Arbeitsfeld oder Altersgruppe unterschiedliche Gesundheitsrisiken in eurem Betrieb. Schnürt daher am besten maßgeschneiderte Gesundheitspakete je nach Anforderungen.

Mithilfe von Mitarbeitergesprächen und Mitarbeiterbefragungen findet ihr heraus, was eure Mitarbeitenden wirklich für mehr Gesundheit in ihrem Alltag brauchen und was ihr als Arbeitgeber tun könnt, um die Mitarbeitergesundheit nachhaltig zu fördern.

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