Von Sven Hoffman, Vice President of Product, Haiilo
Erinnert euch mal an 2005: IT‑Sicherheit war damals oft „die Aufgabe von jemand anderem“. Ein Punkt auf einer Compliance-Checkliste, ein jährliches Audit, vielleicht eine Firewall und eine Passwort-Policy – wenn ihr Glück hattet.
Springen wir zurück in die Gegenwart: Heute käme in der IT niemand mehr auf die Idee, Sicherheit als Nebensache zu behandeln. Cyberbedrohungen sind allgegenwärtig, Sicherheitsverletzungen können Karrieren beenden und der Schutz der digitalen Infrastruktur ist ein zentraler Bestandteil jeder IT‑Strategie.
Barrierefreiheit entwickelt sich gerade auf die gleiche Weise.
Während Sicherheit früher bedeutete, Systeme vor externen Bedrohungen abzuschirmen, fordert Barrierefreiheit heute, sie für alle zu öffnen. Genau wie Sicherheit ist Barrierefreiheit kein statisches Feature, sondern eine Disziplin. Früher als Compliance-Pflicht oder DEI‑Initiative abgetan, wird sie heute zum essenziellen Bestandteil einer sicheren, nutzbaren und inklusiven digitalen Arbeitswelt.
Barrierefreiheit im Intranet ist Resilienz, nicht nur Compliance
Viele IT-Teams betrachten WCAG-Konformität (Web Content Accessibility Guidelines) noch als lästige Pflicht: Richtlinien abhaken, Dokumentation einreichen, fertig. Doch Barrierefreiheit ist mehr als ein Häkchen auf der Liste. Sie ist ein Qualitätsstandard, der Systeme robuster, konsistenter und zukunftssicher macht.
Barrierefreie Software ist insgesamt einfacher zu nutzen. Sie ist technisch sauber aufgebaut, konsistent, verlässlich und skalierbar. Das sind alles Merkmale einer widerstandsfähigen, zukunftssicheren IT-Architektur.
Und dabei geht es nicht nur um Screenreader oder Farbkontraste. Ein WCAG‑konformes Intranet betrifft alles:
- Tastaturnavigation im Intranet
- Screenreader‑Support
- Klare Fokuszustände
- Barrierefreie Navigation und Inhalte
- Verständliche Fehlermeldungen
- Responsives Design
- Semantisch sauberes HTML
Wenn digitale Arbeitsplätze und Informationen für alle zugänglich sind, profitieren alle – nicht nur Menschen mit Behinderungen.
Warum ein barrierefreies Intranet gerade jetzt entscheidend ist
Der rechtliche Druck wächst. Weltweit wird Barrierefreiheit nicht mehr nur als Best Practice verstanden, sondern zu einer verbindlichen gesetzlichen Verpflichtung:
- Der European Accessibility Act (EAA) wird derzeit in allen EU‑Mitgliedstaaten umgesetzt.
- In Deutschland trat im Juni 2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft.
- Die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) regelt die Umsetzung digitaler Barrierefreiheit in Deutschland und orientiert sich an den internationalen WCAG-Standards.
- Die EN 301 549 definiert die technischen Anforderungen an barrierefreie Informations- und Kommunikationstechnologien in der EU und ist direkt mit den WCAG verknüpft.
- In den USA steigt die Zahl der Klagen auf Grundlage des Americans with Disabilities Act (ADA) von Jahr zu Jahr.
Diese Vorschriften gelten längst nicht mehr nur für öffentliche Einrichtungen. Jedes Unternehmen, das digitale Services anbietet – einschließlich Intranets – muss Barrierefreiheit sicherstellen oder mit erheblichen Strafen rechnen. Weltweit werden Organisationen öffentlich zur Verantwortung gezogen.
Barrierefreiheit ist heute ein Thema für die Chefetage – eine Frage der Markenreputation, des rechtlichen Risikos und der Chancengleichheit für alle Nutzenden.
Und die Business-Seite? Über 1 Milliarde Menschen weltweit leben mit einer Behinderung. Das ist mehr als 15 % der Bevölkerung. Diese bislang unerschlossene Nutzer:innengruppe bringt sich aktiv ein, unterstützt inklusive digitale Arbeitswelten und bleibt Plattformen, die sie einschließen, langfristig treu. Ein riesiges Potenzial für Mitarbeiterengagement, Mitarbeiterbindung und Employer Branding.
So setzen wir bei Haiilo Barrierefreiheit um
Ein großartiges Intranet ist nur dann wirklich großartig, wenn es für alle zugänglich ist. Das ist für uns nicht nur eine Frage der Haltung, sondern gelebte Praxis.
Seit fast einem Jahrzehnt investieren wir gezielt in Barrierefreiheit. Heute ist sie ein fester Bestandteil unserer Arbeit, wenn wir unsere Plattform konzipieren, entwickeln und kontinuierlich verbessern.
- WCAG‑2.2‑AA‑Konformität als Standard
- Barrierefreiheit von der Konzeptphase bis zur Qualitätssicherung (QS) integriert
- Proaktive Gestaltung statt reaktiver Korrekturen
Wir begnügen uns nicht mit dem Minimum. Wir fragen uns: Wie sähe inklusives Design aus, wenn es proaktiv statt reaktiv gedacht würde?
Schauen wir uns das genauer an:
Catalyst: Unser barrierefreies UI‑System
Mit Catalyst stellen wir sicher, dass Barrierefreiheit im Intranet immer integriert ist. Dazu gehört eine Bibliothek wiederverwendbarer UI-Komponenten, darunter Buttons, Formulare, Dialogfenster und vieles mehr. Jedes einzelne Element ist von Grund auf barrierefrei gestaltet.
Von optimalen Kontrastverhältnissen bis zu ARIA‑Labels: Catalyst ermöglicht es unseren Teams, Best Practices für Barrierefreiheit umzusetzen, ohne das Rad jedes Mal neu erfinden zu müssen. Gleichzeitig sorgt es für ein konsistentes Nutzererlebnis über die gesamte Plattform hinweg – ein entscheidender Vorteil für Menschen, die auf Assistive Technologien (AT) angewiesen sind, um sich in Benutzeroberflächen zu bewegen.
Barrierefreiheit beginnt in der Produktkonzeption
Unsere Designer:innen und Produktmanager:innen sind in den Best Practices zur Intranet-Barrierefreiheit und WCAG-Compliance geschult:
- Wie reagiert ein Screenreader auf ein Popup?
- Wie navigiert eine Person ohne Maus durch Drag-and-Drop-Elemente?
Das sind keine Sonderfälle, sondern zentrale Designfälle. Diese Denkweise ist besonders wichtig bei stark visuellen und interaktiven Elementen wie Dashboards oder individuellen Layouts.
Testing wie bei Security‑Audits
So stellen wir sicher, dass Barrierefreiheit im Intranet kein Zufall ist, sondern Standard:
- Barrierefreiheitstests: Jede neue Funktion, die wir euch bereitstellen, durchläuft Barrierefreiheitstests als festen Bestandteil unseres QS‑Prozesses.
- Verbindliche QS-Checkliste: Unsere Quality Engineers arbeiten mit einer klaren Checkliste unverzichtbarer Kriterien und testen die Funktionalität regelmäßig mit Tools wie JAWS – einem der am weitesten verbreiteten Screenreader im Unternehmensumfeld.
- Regelmäßige Audits: Wir führen regelmäßig umfassende, ganzheitliche Audits unserer Plattform durch. Manchmal auf Initiative unserer Kund:innen, oft auch proaktiv durch uns selbst – und immer mit voller Transparenz.
- Vollständige Dokumentation: Jedes Audit wird in einem Accessibility Conformance Report (ACR) dokumentiert, den ihr in unserem Trust Center einsehen könnt. Alle identifizierten Punkte werden nachverfolgt, behoben und dokumentiert.
- Zuverlässige Behebung von Verstößen: Verstöße gegen WCAG-Richtlinien behandeln wir nicht als „Nice-to-have“-Optimierungen, sondern als Bugs. Und wie jeder Bug kommen sie ins Backlog, werden priorisiert und gelöst.
Barrierefreiheit als transparenter, offener Prozess
Barrierefreiheit ist kein Projekt mit einem Endpunkt – sie ist ein fortlaufender Weg. Wir sehen sie als Teil unserer DNA und arbeiten kontinuierlich daran, unsere Plattform inklusiver zu machen. Das gelingt nur, wenn wir im engen Austausch mit euch stehen.
Ihr könnt uns Barrierefreiheitsprobleme jederzeit direkt melden. Wir behandeln diese mit derselben Priorität wie funktionale Fehler. Natürlich gibt es manchmal Entscheidungen, bei denen wir abwägen müssen. Aber wir treffen diese offen und mit dem Ziel, euch den größtmöglichen Mehrwert zu bieten, ohne bei Inklusivität Abstriche zu machen.
Und wir gehen noch einen Schritt weiter: In den kommenden Monaten starten wir ein erweitertes Accessibility‑Training für unser Produkt‑, QS‑ und Design‑Team – geleitet von externen Expert:innen. So stellen wir sicher, dass wir euch auch in Zukunft das beste, barrierefreie Intranet bieten können.
Die Rolle der IT bei der Barrierefreiheit
Wenn ihr in der IT arbeitet, denkt ihr ohnehin über Systemresilienz, Risikominimierung und Nutzererfahrung nach. Barrierefreiheit gehört genau in diese Liste.
Stellt euch das so vor: Sichere Systeme schützen Daten. Barrierefreie Systeme schützen Menschen.
Und in einer Arbeitswelt, in der Employee Experience entscheidend ist, schützt ihr damit auch den Unternehmenserfolg.
Wartet nicht, bis die Regulierung euch einholt. Geht voran. Ihr könnt diejenigen sein, die euer Unternehmen weiterbringen. Nicht, weil ihr müsst, sondern weil ihr erkennt, was möglich ist.
Wir bei Haiilo bauen barrierefreie Systeme nicht, weil es der einfache Weg ist, sondern weil es der richtige ist. Und weil das beste Intranet – welches Menschen wirklich verbindet – das ist, das alle einschließt.
Neugierig, wie es um die Barrierefreiheit eures Intranets steht?
Wir zeigen euch gern, welche Standards wir setzen, wie unser Audit-Prozess aussieht und wie wir IT-Teams unterstützen, die bereit sind, von reinen Checklisten zu echter Veränderung zu gehen.
Lasst uns Barrierefreiheit zu einem festen Bestandteil eurer Digitalstrategie machen – und nicht zu technischem Ballast, der sich mit der Zeit anhäuft.
Warum das jetzt wichtig ist
Die heutige Arbeitswelt ist überlastet:
- Mitarbeitende nutzen im Schnitt 35+ Apps pro Tag und verschwenden dadurch 61 % mehr Zeit als nötig.
- 70 % der Mitarbeitenden verlieren jede Woche 20 Arbeitsstunden durch fragmentierte Systeme.
- 68 % der Unternehmen erreichen nicht den gewünschten ROI ihrer digitalen Transformationsinitiativen.
So unterstützt Haiilo euch dabei
Das barrierefreie Intranet von Haiilo hilft IT‑Teams, mit weniger Aufwand mehr zu erreichen – und das ganz ohne zusätzliche Komplexität.
Wir wissen: Ihr braucht nicht noch mehr Tools. Ihr braucht bessere Integrationen, intelligentere Automatisierungen und weniger Komplexität. Haiilo ist eure intuitive digitale Heimat und vereint die Tools, die ihr ohnehin schon nutzt und liebt. Und das, ohne die IT zu überlasten.
Mit Haiilo könnt ihr:
- Die Adoption eures Intranets steigern mit einer Oberfläche, die Mitarbeitende wirklich gern verwenden.
- Relevanz schaffen dank smarter, automatisierter und hyperrelevanter Updates, die in der Informationsflut nicht untergehen.
- Technologiewildwuchs eliminieren mit über 130 Integrationen an einem zentralen, barrierefreien Ort.
- Mitarbeiterengagement messen und optimieren durch transparente Nutzungsauswertungen und gezielte Verbesserungen.
So wird euer Intranet barrierefrei, inklusiv und gleichzeitig effizient. Und zu einem digitalen Arbeitsplatz, der alle verbindet.
Die Auswirkung:
- 75 %+ Adoption bei Frontline-Mitarbeitenden
- 67 % mehr Produktivität durch nahtlose Prozesse
- 2,4 Mio. $ jährliche Einsparung durch weniger Fluktuation und Ineffizienz
Neugierig, wie Haiilo euer Team unterstützen kann? Lasst uns sprechen.
Ihr habt kein Problem mit der Technologie.
Ihr habt ein Problem mit der Nutzung.
Handelt jetzt.